Eine klar strukturierte Vorgehensweise ist auf dem Weg zum wirtschaftlichen Erfolg unabdingbar. Die vielen verschiedenen Themen mit höchster Priorität bei meist gleichzeitigen Engpässen eigener Kapazitäten sowie unzureichendem Know-how stellen dabei regelmäßig erhebliche Herausforderungen dar. Dies gilt insbesondere für kleine und mittelständisch geprägte Unternehmen, die meist nicht über erfahrene Ressourcen oder Stabsabteilungen mit Sanierungskompetenz verfügen.
Verschiedene, sich teilweise gegenseitig verstärkende Entwicklungen stellen die Zukunftsfähigkeit ganzer Unternehmen oder deren Geschäftsmodelle in Frage – Digitalisierung, Globalisierung, Fachkräftemangel, Corona… um nur einige zu nennen. Zugleich schmelzen finanzielle Reserven wie Schnee in der Sonne.
Die Steuerung dieser Ausnahmesituation muss so schnell wie möglich und hochwirksam erfolgen. Denn: Die Situation ist nicht nur für das Unternehmen, sondern gegebenenfalls auch für die verantwortlichen Unternehmer / Manager existenzgefährdend. Der Katalog einschlägig relevanter Haftungs- und Strafvorschriften ist umfangreich und wurde jüngst im Rahmen der StaRUG-Einführung noch einmal erweitert.
Ohne Zeitverlust und mit hoher Sorgfalt sind wirkungsvolle Maßnahmen umzusetzen. Dabei können grob drei Aktionsfelder unterschieden werden, die in Abhängigkeit vorhandener Kapazität und Know-how optimalerweise parallel umsetzbar sein sollten.
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Strukturierter Turnaround im Mittelstand – Mit dem 3-Phasen-Modell zur konsequenten Sanierung
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I. Statusreview: Klärung von Ausgangssituation und vorhandenen Spielräumen / Sofortmaßnahmen zur Existenzsicherung
- Erstellung von Liquiditätsbilanz, rollierendem Liquiditätsstatus und -vorschau (Prognose der Zahlungsfähigkeit für die folgenden 24 Monate)
- Verzeichnisse erstellen bzw. aktualisieren, z.B. Haftungsverhältnisse, Besicherungen, Bankenspiegel
- Prüfung Insolvenzantragspflicht oder Nutzung des Präventiven Restrukturierungsrahmen
- Aktives Liquiditätsmanagement / Working-Capital-Reduzierung
- Ausgabenstopp: Streichen sowie Verschieben nicht betriebsnotweniger Ausgaben OPEX / CAPEX
- Einstellungsstopp und Erstellung Personalverzeichnis inkl. Kriterien für Sozialpläne
- Mögliche Brückenfinanzierungen klären
II. Stabilisierung: Kurzfristige Maßnahmen zur Optimierung und Absicherung
- Prüfen / Aktualisieren der Kalkulation für Produkte und Dienstleistungen
- Anpassung von Angebotsportfolio, Kundenstruktur und Preismodellen
- Quick-Wins durch Lean Management: Verschwendung vermeiden, Effizienz erhöhen, Digitalisierung
- Erstellung Vertragsinventar
- Make-or-buy-Analyse und Prüfung von Outsourcingpotentialen
- Quick-Check Compliance / IKS
- Aufbau bzw. Aktualisierung Risikomanagement
III. Repositionierung: Maßnahmen zur mittel- und langfristigen Neuausrichtung
- Erstellung einer SWOT-Analyse
- Definition Zielbild, Strategieentwicklung, zukünftige Marktpositionierung und USP
- Entwicklung eines Strategischen Handlungsprogramms
- Identifikation strategischer Kooperationen / Netzwerk / Unternehmens-Ökosystem
- Dauerhaft belastbare Finanzierungsstrategie entwerfen und umsetzen
- Mobilisierung der Belegschaft und möglichst agile Umsetzung des Handlungsprogramms
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei den anstehenden Aufgaben in dieser überaus anspruchsvollen Situation. Gern stehe ich Ihnen als Ansprechpartner für einen ersten Erfahrungsaustausch zur Verfügung.
https://abendroth-ub.de/wirksame-turnaround-massnahmen-in-drei-phasen-zurueck-in-die-gewinnzone/
Viele Grüße
Harald Abendroth